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Mit dem Flixbus zum Pokal

Jochen Markett

10. Feb. 2018

Am Ende, als er mit dem neuen Rekord-Applaus von 110,9 Dezibel den Sieg geholt hatte, wurde Sebastian Quillmann ganz demütig – und auch etwas fassungslos. “Aber ich bin doch nur im Bus eingeschlafen. Früher, in der Schule, wurde ich für so etwas bestraft. Heute bekomme ich dafür ‘nen Preis.” Tatsächlich darf er sich nun Kölner Reporter Slampion nennen – und hat einen lustigen Pokal im Regal. 160 Zuschauer klatschten ihn lautstark zum Sieg, für seinen Slam der absolut ungewöhnlichen Art. Auf der Rückfahrt von der Frankfurter Buchmesse war Quillmann im Flixbus eingeschlafen und dadurch nicht wie geplant in Augsburg gelandet, sondern in Paris. Sein Facebook-Post dazu ging so viral, dass ein Medium nach dem anderen darüber berichtete – von bento bis hin zur österreichischen Kronen-Zeitung. Quillmann, im Hauptberuf Chefredakteur beim Magazin “Der Hund”, slammte dazu herrliche Erkenntnisse über mediale Rezeption. Und als krönenden Abschluss präsentierte er seinen selbst komponierten Schlager “Mit dem Flixbus nach Paris”. Wer mitsingen will, schaut sich am besten den ganzen Sieger-Slam hier an (Kamera: Thomas Toth; Schnitt: Andi Weiland):



Knapp hinter dem Sieger sorgten auch die anderen Slammer für eine enorme Applaus-Lautstärke – im Yuca, dem kleineren Saal des Club-Bahnhofs Ehrenfeld, wo der Reporter Slam im vorigen Jahr schon gastiert hatte. Denn genau wie 2017 war die Themenpalette so breit wie der Unterhaltungswert hoch! Shanli Anwar slammte ihre journalistischen Erkenntnisse zum unerschöpflichen Themenfeld “Liebe”.



Alexander Möthe (Handelsblatt) nahm das Publikum mit in die skurrile Welt des Wrestling!



Cosima Gill (WDR/Deutsche Welle) bewies, dass man auch zu einem so ernsten Thema wie “Hexenverfolgung in Indien” einen unterhaltsamen Vortrag halten kann.



Lea Albring (VICE) zeigte, dass eine Hausbesetzung hinter den Kulissen doch deutlich bürgerlicher abläuft, als man es von außen vermutet.



Und weil auch Ukulelenbarde Bommi es sich trotz Erkältung nicht nehmen ließ, in Köln aufzutreten, wurde der Reporter Slam zu einem perfekten Auftakt der närrischen Tage am Rhein. Hier seine beiden Songs “Lob der Vorstadt (Köln)” und – zusammen mit SeQuFat – “Ich werde Tierjournalist”:





Im nächsten Februar wollen die Slammer wieder rechtzeitig zum Karneval nach Kölle kommen – vorausgesetzt natürlich, sie verschlafen nicht den Ausstieg im Bus. Andi Weilands Fotos vom Kölner Reporter Slam 2018 lassen die Vorfreude darauf steigen.







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